Musik im Jahr 1966
Quietschbunte und wildgemusterte Konzertplakate, bewußtseinserweiternde Drogen und Songs, die aus anderen Sphären zu stammen schienen – 1966 war das Jahr, in dem die Rockmusik psychedelisch wurde. Auch an den beiden herausragenden Bands dieser Zeit, den Beatles und den Rolling Stones, ging der neue Trend nicht spurlos vorbei. So lieferten die Pilzköpfe aus Liverpool mit „Revolver“ eine LP ab, die John Lennon selbst als das „Acid Album“ bezeichnete und auf der die Auswirkungen ihrer ersten LSD-Erfahrungen deutlich zu hören waren. Die indische Sitar wurde zum tragenden Instrument – und Songs wie „Yellow Submarine“ oder „Good Day Sunshine“ zu Klassikern der Popmusik. Für neun Wochen stand „Revolver“ in Deutschland auf Platz 1 der Album-Charts. Auch die Rolling Stones stellten mit „Aftermath“ 1966 eine LP vor, auf der die psychedelische Spuren nicht zu überhören waren. Erstmals schrieben Mick Jagger und Keith Richards alle Songs auf einem Album selbst, darunter Lieder wie „Paint it black“ oder „Under my thumb“. Von Juli bis September belegte „Aftermath“ ebenfalls für neun Wochen die Spitze der deutschen LP-Charts. Das Jahr 1966 brachte aber auch für eine amerikanische Band den Durchbruch: Die „Beach Boys“ produzierten mit „Pet Sounds“ ein Gesamtkunstwerk, das bis heute alles eines der einflußreichsten Alben der Rockgeschichte gilt. In der deutschen Musikszene machten 1966 vor allem zwei Namen auf sich aufmerksam: Während sich Drafi Deutscher mit seinem ewig jungen Ohrwurm „Marmor, Stein und Eisen bricht“ an die Spitze der Single-Hitparade sang, stand das israelische Duo Esther&Abi Ofarim mit seinem Best-of-Album „Die Ofarim Story“ ganz oben in den deutschen LP-Charts – und das für unglaubliche 21 Wochen!
|