Das Kinojahr 1966
Ein US-Film aus dem Spielermilieu eröffnete 1966 das Kinojahr in Deutschland: In dem Streifen „Cincinnati Kid“ verkörpert Steve McQueen den aufstrebenden Pokerspieler Eric Stoner, der in einer prestigeträchtigen Partie gegen Altmeister Lancey Howard antritt. Als er merkt, das Buchmacher ihm durch Manipulation zum Sieg und sich selbst zu hohen Wettgewinnen verhelfen wollen, lässt Stoner den Schwindel auffliegen – und tritt Howard in einem letzten, ehrlichen Spiel gegenüber. Ein deutscher Schauspieler brillierte dann im März 1966 in einem US-Abenteuerfilm: Hardy Krüger spielt in „Der Flug des Phönix“ den Deutschen Heinrich Dorfmann, der als Passagier eines Transportflugzeuges in der Sahara abstürzt. Die anderen Überlebenden kann er überzeugen, aus den Trümmern des Wracks ein neue Maschine zu bauen und dabei auf seine Erfahrungen als Luftfahrtingenieur zu vertrauen – die sich bisher jedoch nur auf Modellflugzeuge beschränken. Einen der bis heute berühmtesten Monumentalfilme brachte Regisseur David Lean im Oktober in die deutschen Kinos. Sein Epos „Doktor Schiwago“ nach dem gleichnamigen Roman von Boris Pasternak erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem Arzt Jurij Schiwago und der jungen Lara Antipowa in Zeiten der russischen Revolution und wurde mit insgesamt fünf Oscars ausgezeichnet. Im Dezember begeisterten Jack Lemmon und Walter Matthau dann das deutsche Publikum in Billy Wilders Komödie „Der Glückspilz“. Lemmon spielt darin den Sportreporter Harry Hinkle, der nach einem Zusammenprall mit dem Footballspieler Luther „Boom Boom“ Jackson im Krankenhaus landet. Sein Schwager, der Winkeladvokat Willy Gingrich (Matthau), überredet ihn daraufhin zu einem Versicherungsschwindel – mit turbulenten Folgen. Ein weiterer Höhepunkt im Kinojahr 1966: In der DDR feierte der Film „Die Spur der Steine“ mit Manfred Krug in der Rolle des Brigadiers Hannes Balla seine Premiere und faszinierte die Zuschauer durch seine ungeschminkte Darstellung des sozialistischen Alltags.
|